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Meldung vom:
Wohin? Erzgebirge / Region Zinnwald / Cínovec
Wann? 22.–24. Mai 2025
Vorbesprechung: 4. Februar, 15.00 Uhr (SR 275)
Anmeldung zur Exkursion bis zum 28. Februar - Kontakt: ira.spieker@uni-jena.de
Kohleförderwagen und Protestbanner (Erzgebirge)
Foto: Dr Ira SpiekerDie „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ gehört seit 2019 zum UNESCO-Welterbe – bereits seit über 850 Jahren wird im deutsch-tschechischen Grenzgebiet Bergbau betrieben. Entsprechend inszeniert das Erzgebirge seine Geschichte und speist daraus Narrative zur regionalen Identitätsstiftung. Seit einigen Jahren gibt es einen neuen „Rohstoffboom“: Eines der größten Lithium-Vorkommen in Europa wurde hier entdeckt. Nachdem die devastierten Landschaften früheren Bergbaus aufwändig saniert wurden, droht nun erneut ein tiefgreifender Eingriff. Denn außer dem Abbau unter Tage sollen auch oberirdische Flächen für Halden und eine Aufbereitungsanlage einbezogen werden. Daher stehen der Hoffnung auf ökonomischen und sozialen Wandel Bedenken in Bezug auf umweltschädigende Konsequenzen und Tourismus gegenüber. Am Leichtmetall Lithium werden gegenwärtige Diskurse deutlich.
Im Alltag erheben wir alle ganz selbstverständlich Anspruch darauf: Smartphones und Laptops sind Beispiele hierfür. Auch die „Energiewende“ basiert auf dem Zugang zu zahlreichen Rohstoffen. Entsprechend werden unterschiedliche (klima-)politische und industrielle Positionen, zivilgesellschaftliche Anliegen und individuelle Lebensstandards verhandelt, die zugleich auf Entscheidungen für zukünftige Lebensentwürfe unter dem Postulat der Nachhaltigkeit verweisen.
Gesprächsrunden und Führungen mit Akteur:innen vor Ort (wie Bürgerinitiativen, Kommunen, Kultureinrichtungen) spannen das Themenspektrum auf. In Kooperation mit der Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin Grit Ruhland wollen wir unterschiedliche Forschungsformate wie Hörspaziergänge und Wahrnehmungsübungen ausprobieren, um uns den (Bergbaufolge-) Landschaften anzunähern und über Zukunftsszenarien nachzudenken.
Aufgrund der begrenzten Teilnahmekapazitäten ist eine Anmeldung zur Exkursion bis zum 28. Februar erforderlich. Kosten (Unterkunft) werden anteilig übernommen.
Kontakt: ira.spieker@uni-jena.de