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Berlin war wie keine andere Stadt durch die politische Konfrontation von Ost und West gekennzeichnet. In der Konkurrenz sind historische einzigartige Bauten und Ensembles entstanden. Karl-Marx-Allee und Interbau 1957 waren weit mehr nur als konkrete Projekte für den jeweiligen Standort, sie waren immer auch das Versprechen auf die 'Stadt der Zukunft‘, beanspruchten als gebaute Manifeste die Zukunft für die konträren Gesellschaftsmodelle.
Der Vortrag des Berliner Architekturhistorikers Thomas Flierl stellt die Entstehung und die sich ändernde Rezeption dieser bedeutenden Ensembles der Berliner Nachkriegsmoderne vor. In den letzten anderthalb Jahrzehnten unternahm das Land Berlin den zweimaligen Versuch, die nachkriegsmodernen Ensembles in Ost und West gemeinsam auf die nationale Vorschlagsliste für das UNSCO-Weltererbe zu bringen. Kulturpolitisch leider bisher erfolglos, aber architektur- und kulturtheoretisch vielleicht ertragreich.