Maxim Braun

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der NFG „Kulturtechnik Imagination“

Promotionsprojekt

Maxim Braun

Foto: Maxim Braun

Imaginationsprozesse im Zusammenspiel aus Bild und Text in europäischen
Märchensammlungen des 19. Jahrhunderts (Arbeitstitel)

Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Ruth B. Bottigheimer, die bedeutende Beiträge zur Märchenforschung geleistet hat, weist in ihrem Aufsatz „Fairy Tale Illustrations and Real World Gender“ (2010)Externer Link darauf hin, dass zahlreiche Illustrationen in Kinderbüchern des 19. Jahrhunderts wenig bis gar keinen Anschluss an die Texte suchen würden, die sie begleiten. Aus ihren Überlegungen lässt sich unter anderem der Schluss ziehen, dass Märchenillustrationen nicht nur auf vielfältige und unterschiedliche Weise mit Märchentexten in Interaktion treten, sondern dass sie einen Raum eröffnen, in dem gesellschaftliche Vorstellungen sowohl verkörpert als auch vermittelt werden. 

Im Rahmen der Nachwuchsforschungsgruppe „Kulturtechnik Imagination“, die sich mit den Praktiken und Dynamiken des sozialen Imaginierens im 19. Jahrhundert auseinandersetzt, soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern sich im Verlaufe dieses Jahrhunderts aus unterschiedlichen kulturellen Praktiken und Diskursen ein Konzept der märchenhaften Imagination verdichtet und woraus sich dieses zusammensetzt. In diesem Sinne sollen die betrachteten Sammlungen als Kompositionen aus Bild und Text verstanden werden, um darauf aufbauend deren Rolle in einem Prozess des sozialen Imaginierens untersuchen zu können. Es soll hierbei besonderer Wert darauf gelegt werden, dass sich eine Imagination des Märchenhaften nicht innerhalb einzelner Märchensammlungen etabliert, sondern dass alle Texte und alle Illustrationen in einem gemeinsamen kulturgeschichtlichen Referenzrahmen zu betrachten sind.

Zur Person

  • Vita

    seit 2024
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nachwuchsforschungsgruppe „Kulturtechnik Imagination“ von Dr. Adriana Markantonatos am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena

    2023-2024
    Wissenschaftliche Hilfskraft an der Klassik Stiftung Weimar (Projekt Goethe Live 3D / Querschnittsdirektion für Digitale Transformation und Innovationsmanagement)

    2023
    Wissenschaftlicher Assistent (Tutor) an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena

    2022-2023
    Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter Prof. Dr. Nina Birkner

    2016-2024
    Studium der Germanistik, Philosophie sowie Allgemeiner und Vergleichender Literatur- , Kunst- und Kulturwissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Katholieke Universiteit Leuven und der Friedrich-Schiller-Universität Jena

  • Forschungsschwerpunkte
    • Europäische Märchensammlungen des 18. & 19. Jahrhunderts
    • Märchenhafte Imagination im Mit- und Gegeneinander von Bild & Text
    • Literarische Raumkonfigurationen und Liminalität
    • Fremdheit und Entfremdung als literarische Motive
    • Verdrängte weibliche Literaturgeschichte
  • Wissenschaftliche Arbeiten
    • 2024. Masterarbeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena: „Wahrheiten, die sich nicht gerne ohne Schleier zeigen“ – Integration von Wunderbarem und Wirklichkeit in deutschsprachigen Märchensammlungen des 18. Jahrhunderts. (Betreuer: Prof. Dr. Stefan Matuschek)
    • 2021. Bachelorarbeit an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg: Die ambivalenten Funktionen von Grenzen und deren Beitrag zu Entfremdungsprozessen im Werk von Marlen Haushofer. (Betreuer: Prof. Dr. Julian Schröter)
      Die Arbeit wurde der Seite marlenhaushofer.chExterner Link zur Verfügung gestellt und kann online gelesen werden: ...Externer Link
Kontakt

Postanschrift:
Seminar für Kulturanthropologie/Kulturgeschichte
Zwätzengasse 3
07743 Jena