Vorlesungsreihe (SS 2023)
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Ästhetiken des Visuellen
Als Ergänzung oder auch Gegenkonzept zu dem weithin geläufigen Begriff einer linguistischen Wende, die große Teile des 20. Jahrhunderts in den Geisteswissenschaften prägt, hat sich seit dem Ende des letzten Jahrhunderts eine visuelle, ikonische oder bildliche Wende vollzogen. Damit hat sich eine interdisziplinäre Forschung etabliert, durch die die Medien-, Film- und Bildwissenschaften an Bedeutung gewannen. Dem Primat der Sprache in postmodernen Theorien der 1980er und 90er Jahre setzt dieser "turn" die für Menschen und ihre Kulturen fundamentale Rolle der visuellen Wahrnehmung entgegen. Daraus entwickelten sich aktuell wirksame philosophische, kunst-, kultur- und kognitionswissenschaftliche Theorien des Visuellen.
Die Vorlesungsreihe will diesen Entwicklungen Rechnung tragen und verschiedene Zugänge zu Ästhetiken des Visuellen in einem breiten interdisziplinären Rahmen einführen. Die Themen reichen von Kunst, Film, Fotografie und Comics zu speziellen Zeiträumen oder Genres, aber auch zu Forschungen in der neuronalen Ästhetik.