Ambige Verhältnisse - Tagung im September 2019

"Ambige Verhältnisse - Uneindeutigkeiten in Kultur, Politik und Alltag"

Interdisziplinäre Tagung, 12. bis 14. September 2018, Senatssaal im Universitätshauptgebäude
Ambige Verhältnisse - Tagung im September 2019
Foto: Verena Krieger

"Ambige Verhältnisse - Uneindeutigkeiten in Kultur, Politik und Alltag"

Interdisziplinäre Tagung vom 12. bis 14. September 2018, Senatssaal im Universitätshauptgebäude

Ambivalenzen, Mehrdeutigkeit und Vagheit begegnen in allen Bereichen des menschlichen Lebens. Mit Maurice Merleau-Ponty kann man Ambiguität (hier als Oberbegriff für diese Erscheinungen verwendet) als fundamentale Eigenschaft des Leibes, der Sprache und des Bewusstseins betrachten. Zugleich scheinen Ambiguitäten in heutigen westlichen Gesellschaften zuzunehmen - sei es im Zuge der Pluralisierung von Lebensformen, Werthaltungen und Identitätskonzepten, sei es infolge der »Ästhetisierung der Lebenswelt« (Rüdiger Bubner). Dabei wird Ambiguität sehr unterschiedlich bewertet: Im kulturellen Feld meist als positives Charakteristikum des Ästhetischen wertgeschätzt, wird sie in anderen Lebensbereichen häufig als problematisch und überfordernd erlebt. Rechtspopulisten beuten die Angst davor aus und geben mit simplen Dichotomien vor, Ambiguität bekämpfen zu können. Zugleich agieren sie selbst hochgradig ambig, wenn sie sich etwa vom Nationalsozialismus distanzieren und ihn zugleich verharmlosen. Engagierte Künstler wiederum setzen Ambiguität gezielt ein, um gesellschaftliche Konflikte zu dynamisieren.

Dieser ›Ambiguität der Ambiguität‹ widmet sich die Tagung aus den Perspektiven der Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Theologie. Ambige Phänomene in Kultur, Politik und Alltag werden in exemplarischen Fallstudien beleuchtet. Ziele der Tagung sind es, genauere Erkenntnisse über die Bedingungen, Potenziale und Grenzen von Ambiguität zu gewinnen und zu einem besseren Verständnis von ambiguitätsbedingten inner- und interkulturellen Konflikten beizutragen.

Programmpdf, 91 kb

Veranstalter:
Prof. Dr. Verena Krieger, Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz, Prof. Dr. Bernhard Groß (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Prof. Dr. Michael Lüthy (Bauhaus-Universität Weimar)

Anmeldung und Information:
Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung bis 10. September 2018 per E-Mail